Schriften des Bundesverbands freiberuflicher Kulturwissenschaftler, Band 2

Dokumentation und Innovation bei der Erfassung von Kulturgütern

Herausgegeben von Elisabeth Ida Faulstich und Andrea Hahn-Weishaupt

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Vorwort

Der Bundesverband freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK) veranstaltete am 16. und 17. November 2006 in Lübben eine zweitägige Tagung zu Methoden der Dokumentation bei Ausgrabungen und der Inventarisation von Exponaten. Wir freuen uns Ihnen nun die Netzpublikation auf unserer Website vorstellen zu können und möchten den Referenten und allen Beteiligten an dieser Stelle herzlich danken.

Bei Ausgrabungen war in der Vergangenheit die Handzeichnung Grundlage aller Dokumentationen. Die Vermessung, wie beispielsweise das Anlegen eines Rasters, wurde von einem Geodäten durchgeführt, der Archäologe fügte seine Befunde mit Zollstock, Maßband und Nivelliergerät in das vorgegebene Raster. Mittlerweile hat hier die digitale Technik Einzug gehalten. Die Bearbeitung und Aufbereitung der gewonnenen Daten bedürfen eines hohen Zeitaufwandes und entsprechender Software. Wie im Bereich des Museums stellt sich auch hier die Frage, ob die neuen Verfahren den zu dokumentierenden Objekten gerecht werden. Ersetzt die digitale Erfassung von archäologischen Befunden die Handzeichnung und die damit einhergehende intensive Beschäftigung mit den Befunden vor Ort? Besteht die Gefahr, dass man den Befund der Technik unterordnet? Wie steht es mit dem Umgang mit Software? Verliert der Wissenschaftler am Ende gar den Überblick durch die zusätzliche Belastung mit dem Erlernen, Verstehen und Anwenden von neuen Methoden? Was geschieht beim Ausfall der Technik? Welche Technik und Software ist für Archäologie und Bauforschung sinnvoll?

Der erste und umfassendste Teil der Tagung beschäftigte sich mit der digitalen Technik und deren Nutzung bei Dokumentationen in der Archäologie und der Bauaufnahme.
Autoren: Wanke, Richter, Koksch/Barchfeld, Prümm/Doghaili/Pospiš, Schaich, Fichtmüller, Heynowski, Winking

Der zweite Teil beschäftigte sich mit neuen Forschungen aus dem Bereich der Naturwissenschaften.
Geowissenschaftliche Erkenntnisse werden in der Archäologie zu weiter reichenden Deutungen von Grabungsbefunden und Funden genutzt.
Autoren: Schatz, Weinelt

Der dritte Teil war dem Museum gewidmet.
Anforderungen und Methoden sind keineswegs einheitlich. Während in einigen Häusern in traditioneller Weise mit Karteikartensystemen gearbeitet wird, greifen andere auf Angebote nationaler und internationaler Datenbankanbieter zurück. Dazwischen findet sich eine Vielzahl von individuell entwickelten und spezifisch angepassten Systemen.
Autoren: Fritzsche, Preininger

Elisabeth Ida Faulstich