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Mitglieder-Projekt

Archäologische Stadtkerngrabung Heilbronn

Archäologische Ausgrabung

BfK-Mitglied
Dr. Przemyslaw Sikora M.A.
ArchaeoBW GmbH
70839 Gerlingen

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BfK-Arbeitsbereich: Archäologie/Grabungsfirmen

Erbrachte Leistung unseres Mitglieds: Konzeption, Ausgrabung, Dokumentation

Luftbild
Gläser

Luftbild des Grabungsareals in Heilbronn
Foto: P. Sikora, © 2018 Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg und ArchaeoBW GmbH

Durch Hitze verformte Gläser aus den Heilbronner Kellern
Foto: A. Wirsching, © 2018 Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg und ArchaeoBW GmbH

Im Bereich der Sülmerstraße in Heilbronn sollen neue Wohn- und Geschäftsgebäude errichtet werden. Da das Areal spätestens seit der Stadterweiterung im 13. Jahrhundert bebaut ist, musste zunächst eine archäologische Ausgrabung stattfinden. Hierzu beauftragte der Investor die ArchaeoBW GmbH, welche die Ausgrabung vom 02. Mai bis zum 16. November 2018 in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg durchführte.

Stadtkerngrabungen sind nicht immer einfach durchzuführen. Durch verschiedene Umstände wie etwa das vorsichtige Vorgehen wegen möglicher Blindgänger oder wichtiger moderner Versorgungsleitungen und Kanäle sowie eine komplizierte Stratigraphie der Befunde, werden die Arbeiten oft erschwert. Auch die enge Bebauung schränkt z. B. die Lagerung des Abraums ein.

Stadtkerngrabungen erbringen dennoch trotz und vielleicht auch grade wegen der engen und ständigen Bebauung interessante, oft noch neue Ergebnisse für die Stadtgeschichte. In Heilbronn z. B. wurden zunächst (früh-)neuzeitliche Keller mit ihren Zeugen der Bombardierungen vom 04. Dezember 1944 dokumentiert: durch Hitze verformte Gläser, zurückgelassene Alltagsgegenstände und das Fluchttunnelsystem, welches die Keller verband. Die Fluchttunnel waren nicht überraschend, sind aber die ersten archäologisch nachgewiesenen im Raum Heilbronn.

Zwischen den Kellern blieb ausreichend Platz für die Erhaltung der mittelalterlichen Bebauung. Hier konnten u. a. Wege, Aufplanierungen und Mauerzüge dokumentiert werden. Datiert werden diese Strukturen u. a. durch die Keramikfunde in das 14. bis 16. Jahrhundert. Diese Funde und Befunde unterstützen die durch historische Quellen belegte Bebauung des Areals ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.

Wie gut die Erhaltung trotz einer fast flächigen Unterkellerung, Umbaumaßnahmen und Bombardierung ist, zeigt ein Urnengrab, das ebenfalls geborgen werden konnte. Die Urne wurde unter einem spätmittelalterlichen Mauerzug entdeckt und war stark fragmentiert, weshalb sie en block geborgen und im Landesamt für Denkmalpflege genauer untersucht wurde. Die frühgeschichtliche Bestattung stammt von einem Kind, das genaue Alter der Bestattung ist noch unklar.

Projektzeitraum: 2. Mai 2018 bis 16. November 2018